Dienstag, 30. September 2008

Ein Monat im CAOMIDA

kaum zu glauben, jetzt arbeite ich schon fast einen Monat als Animateur hier in der CAOMIDA. Morgen fange ich dann in der Platform an, aber mehr dazu gleich...

es ist schon etwas länger her, dass ich einen Blogeintrag geschrieben habe. Hier hat sich derweil viel getan.
Wir konnten in letzter Zeit viele tolle Angebote für die Jugendlichen anbieten. Wir haben zum Beispiel auf einer, von der französischen Friedensbewegung organisierten Schifffahrt auf der Seine teilgenommen oder sind mit den Jugendlichen zum 5 jährigen Geburtstag von „Cultures du Coeur“, einem großen Event mit Musikern, Künstlern und Workshops gegangen.

Die Animation für die Jugendlichen zu organiseren ist nicht immer leicht, weil viele von ihnen oft in letzter Minute abspringen, und wir dann immer total gestresst durchs CAOMIDA düsen müssen, um neue Jugendliche davon zu überzeugen teilzunehmen.
Gestern haben wir zum Beispiel einen Ausflug zur französischen Nationalbibliothek angeboten. Dort wurde ein vielfältiges und kostenloses Kulturangebot angeboten, um die Pariser auf die Kultursaison 2008/09 einzustimmen. Von den Jugendlichen, die mitkommen wollen, haben uns dann alle versetzt und wir sind deshalb alleine nach Paris gefahren. Das war auch besser, denn so hatten wir genug Zeit und bei den diversen Ständen der Veranstalter zu informieren und um reduzierte Einlässe ins Theater oder in Museen für die Jeunes zu verhandeln.

Letztens ist einer der Jugendlichen aus dem CAOMIDA verschwunden. Ich wurde dann aufgeklärt, dass es häufiger mal passiert, denn für einige Jugendliche, vor allem für Afgahnen, ist Paris nur ein Zwischenstop auf dem Weg nach England, wo sie ihrer Vorstellung nach schneller Arbeit finden können.
Für mache Jugendliche hier ist es sicherlich auch nicht leicht: Sie dürfen hier nicht arbeiten, werden aber von ihren Familien, die sie zurückgelassen haben, unter Druck gesetzt Geld nach Hause zu schicken. Diese Forderungen lassen sich natürlich nicht mit einem Schulbesuch und erst recht nicht mit dem französischen Gesetz vereinbaren.....ich frage mich immer noch, wie man ohne Papiere von Frankreich nach England kommt.

Nach und nach erfahre ich so von einigen Jugendlichen hier ihre Geschichte. Ich versuche zwar darauf zu achten, dass sich deshalb mein Umgang mit ihnen nicht verändert, aber bei manchen fällt es mir dann schon schwer, diese wieder als normale „Jeunes“ zu sehen.

Bald ist das Ende vom Ramadan, und ich bin echt froh darüber. So bemerkenswert ich es finde den ganzen Tag lang weder zu essen noch zu trinken finde ich es echt schade, dass die muslimisches Jugendlichen hier durch das Fasten für einen Ausflug leider nicht zur Verfügung stehen, zu schlapp sind oder hibbelig werden.....

Ich finde es war genau richtig den ersten Monat erstmal hier mit den Jugendlichen zu arbeiten denn so konnte ich viel Neues ausprobiert und habe auch kräftig dazugelernt.
Seit heute Nachmittag wusste ich dann, dass ich morgen schon in der Platform anfangen werde. Das ging mir dann doch ein bisschen zu schnell und abrupt, aber ich bin auch schon gespannt, wie die Arbeit so sein wird. Ich werde fleißig berichten....

Morgen kommt auch mein erster Besuch nach Paris: meine Schwester und ihr Freund bleiben 5 Tage bei mir. Ich freue mich schon sehr, nicht zuletzt, weil sie auch wichtige Sachen, wie Tee und Kölsch mitbringen :-))))

Ach und nochwas: Ich habe letzte Woche von der ZVS Bescheid bekommen - hab im 2. Nachrückverfahren einen Medizinstudienplatz in Marburg bekommen. Köln und Aachen sind für mich dieses Jahr leider nicht drin gewesen....mal schauen was ich jetzt mache. Zum Glück habe ich noch jede Menge Zeit mich zu entscheiden.

Mittwoch, 17. September 2008

Die Arbeit beginnt...

Ja, die Arbeit hier als Animateur im CAOMIDA hat jetzt so richtig begonnen. Am Wochenende haben wir zwei Angebote organisiert: Schlittschuhfahren und einen Ausflug ins „Lilabyrinth“ (wie ein Maisfeldlabyrinth nur mit Blumen)
Das Schlittschuhfahren hat insgesamt echt gut geklappt. Das Blumenlabyrinth war leider eher ein Reinfall, weil es nicht so groß und toll war, wie wir erwartet hatten. Im Moment bin ich noch in der Phase, in der die Jugendlichen bei mir ausprobieren, wie weit sie gehen können, was ich erlaube, was ich nicht mehr akzeptiere usw. Das ist manchmal echt anstrengend. Vor allem, weil ich ja nicht mal eben aus dem Stehgreif auf Französisch losschimpfen, oder die Regeln runter rattern kann....aber das kann ich nach dem Wochenende jetzt schon viel besser ;-)
Besonders ärgerlich finde ich, dass uns manche Jugendliche in der letzten Minuten hängen lassen und nicht mit zu den Veranstaltungen kommen wollen, die wir organisiert haben. So nehmen sie einem andern Jugendlichen, der sich nicht mehr anmelden konnte, die Möglichkeit teilzunehmen. Nach über zwei Wochen mit den Jugendlichen hier hat man so schon einen guten Eindruck, wer zuverlässig ist, und wen man erstmal nicht mehr zu einer Animation mit nimmt....

Heute war wieder, wie jeden Dienstag „Réunion“. Zuerst hatten wir Supervision und dann ging es hauptsächlich um die täglichen Regelüberschreitungen seitens der Jeunes im CAOMIDA und wie dem begegnet werden kann. Während der Réunion merke ich immer, wie sich mein Französisch ( hauptsächlich das Verstehen ) wöchentlich verbessert! Ein echt cooles Gefühl, denn heute habe ich fast alles verstanden, auch wenn es mal wieder sehr anstrengend war.

Am Donnerstag und Freitag Abend haben wir Karten für eine „one man show“ und ein Theater, wo wir mit den Jeunes hinwollen. Am Freitag dürfen wir außerdem der Französischlehrerin vom CAOMIDA bei einem Klassenausflug ins Musée du Louvre assistieren.

Obwohl, oder gerade weil hier alles so gut klappt, fühle ich mich ein bisschen zwischen den Stühlen, denn ich weiß, dass ich nächsten Monat mit der Animation hier im CAOMIDA aufhören und dann mit der Arbeit in der Platform anfangen werde. Dann bin ich dort wieder ganz neu, muss alle kennen lernen, tausende Namen behalten usw.....aber gleichzeitig bin ich auch froh hier aus dem CAOMIDA mal raus zukommen und in Paris zu arbeiten. In den zwei Wochen hier habe ich schon gemerkt, dass man hier auch irgendwie sehr „eingekapselt“ sein kann.

Letztes Wochenende waren wir mal wieder in Paris unterwegs. Da sind auch die Bilder vom Eiffelturm entstanden, der Dank französischer Ratspräsidentschaft blau angeleuchtet und mit gelben Sternen verziert ist. Die kann man jetzt oben rechts, in der Diaschau ansehen.

Heute habe ich auch einen positiven Bescheid für meinen Sprachkurs bekommen. Wenn ich den Test nächste Woche bestehe darf ich ab Oktober drei mal in der Woche zwei Stunden Abends mein Französisch verbessern ;-)

Mittwoch, 10. September 2008

Heute morgen hatten wir einen Termin bei der Post um ein französisches Konto zu eröffnen. Ihr glaubt echt nicht wie viel Papierkram das war! Tausend Formulare und dann haben wir erstmal nur eine Light-version des Kontos bekommen, weil immer noch ein Dokument gefehlt hat....

Außerdem hatten wir heute noch ein „Accompagnement“ für drei Jeunes, die gerne Fußball spielen wollen. Wir haben sie zum Fußballplatz gebracht und dann habe ich noch das Organisatorische mit dem Trainer und dem Sekretär des Vereins agesprochen, und das obwohl die Jugendlichen alle besser Französisch als ich sprechen, weil sie aus dem Senegal kommen. Aber auch das hat gut geklappt. Eben kamen die drei dann auch ziemlich fertig, aber zufrieden vom Training wieder. Sie wollen unbedingt dabei bleiben und am Sonntag schon ihr erstes Spiel gegen eine andere Mannschaft spielen. Nur dafür brauchen sie einen Spielerpass und diesen bekommen sie nur, wenn sie sich ausweisen können. Bei zwei Jungs sind die gesamten Papiere allerdings noch bei der „Prefecture“ in Bearbeitung. Von der Juristin hier haben wir schon erfahren, dass die Anträge der Jugendlichen in der Prefecture nur sehr willkürlich bearbeitet werden und es manchmal bis zu einem halben Jahr dauert, bis sie wieder da sind. Es war schon sehr krass für mich zu sehen, dass davon selbst abhängt, ob man für seine Mannschaft, mit der man trainiert, ein Spiel spielen darf oder nicht.


Heute Abend waren wir mal wieder joggen. Bei dem klasse Wetter war das sehr schön. Mir ist heute auch nochmal richtig aufgefallen, wie wichtig der Sport für mein Wohlbefinden ist. Außerdem haben wir endlich eine schöne Route durch den nahegelegenen Wald gefunden.

Gerade eben stand dann noch spontan Mathenachhilfe auf dem Programm. Erklärt mal auf Französisch den Unterschied zwischen reelen, ganzen, relativen usw. Zahlen....natürlich musste ich auch erstmal wieder nachlesen, was das überhaupt ist ;-)

So, das war also mein letzter Eintrag als Teenager ;-), irgendwie komisch

ab morgen dann als twenny !


Dienstag, 9. September 2008

langer Tag

heute war echt ein langer Arbeitstag.
Um 9 Uhr haben wir, wie jeden Dienstag, mit der Réunion begonnen. Diesmal war das Treffen sehr viel interessanter: es wurden bestimmte Jugendliche mit ihren Problemen besprochen und wie man ihnen am besten weiterhelfen kann. Außerdem hat uns die Juristin, die hier im CAOMIDA arbeitet nochmal allen genau erklärt, wie hier in unserm Departement die Asylanträge der Jugendlichen bearbeitet werden und welche rechtlichen Schritte unternommen werden können.
Nach der Réunion haben wir dann noch beim Austeilen des Abendessen geholfen. Das dauert im Moment doppelt so lange wie gewöhnlich, weil einige Jugendliche „le Ramadahn“ machen und deshalb erst nach Sonnenuntergang, also so um halb 9 essen wollen.
Beim Abendessen habe ich dann auch meine erste „brenzlige“ Situation hie erlebt, als ein großer Streit um die gerechte Verteilung der Donuts losging, es sehr laut wurde und auch ein Messer durch die Luft flog.....aber man beruhigte uns: solchen Streitereinen, c'est normal !
Und dann haben wir schließlich noch mit zwei Jugendlichen die Fußballsachen durchgeforstet und ihnen Sportkleidung für ihr Fußballtrainig morgen ausgeliehen....da war es auch schon 22h00!

Zusammen mit den Animateur, der leider gekündigt hat und übermorgen seinen letzten Arbeitstag hat, haben wir gestern ein Programm mit Aktionen für die Jugendlichen aufgestellt, welches Schlittschuhlaufen, ein Blumenlabyrinth, eine Schiffsfahrt auf der Seine durch Paris und Schwimmen umfasst. Die Eintrittskarten für dieses Programm bekommen wir gratis von „Cultur du Coeur“, eine Organisation, deren Ziel es ist benachteiligten Personen den Zugang zu Kultur und Freizeitaktivitäten zu ermöglichen. Es ist ein schönes Gefühl, dass es jetzt so langsam losgeht! Die Jugendlichen haben sich auch fleißig für die Aktionen angemeldet und ich bin schon gespannt, ob alles so klappt, wie wir uns das vorstellen!

Morgen früh haben wir endlich einen Termin bei der Bank, wo wir hoffentlich ein französisches Konto eröffnen können. Zur Vorbereitung habe ich auch schon fleißig den gesamten „Bankwortschatz“ gelernt und weiß jetzt was Bankverbindung, Überweisung, Bankleitzahl usw. auf Französisch heißt ;-) da kann ja nichts mehr schief gehen morgen....

Sonntag, 7. September 2008

Die erste Woche

Hallo,

jetzt bin ich schon eine Woche lang in Paris. In der Zeit habe ich wirklich positive Eindrücke gewinnen können. Vieles konnte ich klären aber so manches muss noch angegangen werden....


Die erste Woche hier haben wir hauptsächlich dazu genutzt uns hier in Boissy Saint Léger umzuschauen. Irgendwie ist Boissy ein sehr vielfältiger Vorort. Hinter der CAOMIDA den Berg rauf stehen viele kleine Häuser mit Gärten. Dort habe ich bis jetzt nur weiße Franzosen gesehen. Wenn man aber hier bei uns am Bahnhof ist oder drunter durch auf die andere Seite zum „Centre Comercial“ geht sieht man eigentlich nur Menschen mit afrikanischen Wurzeln. Das ist mir zunächst gar nicht so sehr aufgefallen, bis ich dann im Supermarkt plötzlich ein weißes französisches Ehepaar ins Auge stach, welches irgendwie anders war als die restlichen Kunden. Ansonsten kann man sich Boissy so ein bisschen wie Bonn-Tannenbusch vorstellen, nur schöner: klar, die Hochhäuser bleiben hässliche Hochhäuser, aber zwischen ihnen und vor allem an den Straßen und Kreisverkehren kann man aufwendig gestaltete Blumenbeete und Grünanlagen bewundern. In einem Hochausviertel gibt es sogar zwei schöne Wasseranlagen mit Schilfbewuchs!


Was meine Arbeit hier anbelangt habe ich mit der Chefin hier ausgemacht, dass ich für den ersten Monat noch in der CAOMIDA bleibe. Zwar ist es hier natürlich eine andere Arbeit als die in der „platforme“(die Anlaufstelle, wo ich arbeiten werde), aber so habe ich genug Zeit ins Französische reinzukommen und mich schonmal mit dem Umgang der „jeunes“ ein wenig vertraut zu machen.


Am Dienstag durften wir zum Beispiel an einer ganztägigen „Réunion“ teilnehmen. Weil jetzt das neue Schuljahr beginnt ging es in dieser Teambesprechung vor allem um Grundsätzliches, die Regeln und Ziele der CAOMIDA, sowie die Projekte für das kommende Jahr. Ich fand es sehr anstrengend den französischen Gesprächen, auch wenn sie echt interessant waren, die ganze Zeit zu folgen. Natürlich habe ich nicht alles 100%tig verstanden, aber es wurde zum Beispiel sehr deutlich, was die Équipe hier, und vor allem unser Chef, die Sozialpolitik des französischen Präsidenten, gelinde gesagt, sehr kritisch bewerten. Nach den 7 Stunden war ich, obwohl ich mich nicht bewegt habe, echt sehr gerädert ;-)


Ansonsten haben wir noch dem Hausmeister, Maurice, ein bisschen unter die Arme gegriffen. Wir haben zum Beispiel die Autos sauber gemacht, oder den Sperrmüll aus dem 4. Stock geworfen (Video).

Heute sind wir dann mit dem hauptamtlichen Animatuer, Silvain, und zwei Jugendlichen zur „Kermesse des Associations“ gefahren. Das war eine Veranstaltung, auf der sich alle Vereine und Clubs die es in Boissy gibt vorstellen. Ziel war es dabei hauptsächlich zu verhandeln, ob die „Jeunes“ aus der CAOMIDA vergünstigt, oder am besten umsonst ein

Sportangebot in verschiedenen Vereinen wahrnehmen können.

Leider hat der neue Animateur, der eine Woche vor uns angefangen hat, schon wieder gekündigt, und so stehen wir vor dem Problem, dass wir bald keinen Ansprechpartner mehr haben, der uns hier anleiten kann.

Generell war ich diese Woche auch ein bisschen frustriert, weil ich so wenig gearbeitet habe und auch überhaupt arbeiten konnte. Auf die Frage was wir denn so machen können wurde uns immer wieder zu verstehen gegeben, dass wir alles ganz langsam angehen lassen sollen, erstmal die Namen der Jugendlichen lernen (was verdammt schwer ist ! Lernt mal 30 afghanische, indische, irakische usw. Namen) und dann mal gucken. Ab nächste Woche haben die Jugendlichen dann auch „zum Glück“ Hausaufgaben auf. Ich habe mir schon vorgenommen ihnen dann bei den Mathe oder Englischhausaufgaben zu helfen ;-)

Insgesamt sind die Mitarbeiter hier echt nett. Manchmal muss man zwei mal fragen um etwas zu bekommen, aber vor allem die Ed

ucateure haben immer ein offenes Ohr und helfen einem gerne weiter.


Gestern sind wir endlich mal nach rei

n nach Paris gefahren. Das dauert mit dem RER (S-Bahn) so ungefähr eine halbe Stunde. Weil wir leider immer noch keinen Pass Navigo haben sind wir die ganze Zeit gelaufen, was auch viel schöner war, denn wenn man unterirdische herumfährt sieht man ja auch logischerweise nichts von der Stadt. Es war ein schöner Spätsommertag und es hat richtig Spaß gemacht durch Paris zu laufen: Eifelturm, Champs Elysées, Louvre (natürlich nur von Außen) und dann noch Sacre Coeur. Oben auf dem Mont Martre habe ich dann nochmal richtig gesehen, wie groß Paris ist und ich bin glücklich, dass ich noch ein Jahr lang Zeit habe diese Stadt kennen zu lernen.

Eine wichtige Sache habe ich dann gestern auch noch gelernt: meine blaue Jacke hat ein zufällig ein Gendarmerie-blau. Das ist mir aufgefallen, als die ganzen Souvenirverkäufer auf der Brücke vorm Eifelturm bei meinem Anblick plötzlich alles zusammenpackten und, mich immer gut im Blick, schnell rüber auf die andere Straßenseite rannten ;-)

hui, das war ein langer Eintrag....

Euch allen morgen einen guten Start in die neue Woche!

Dienstag, 2. September 2008

Angekommen in Boissy Saint Léger


Ich bin gut in der CAOMIDA (Centre d’accueil et d’orientation pour les mineurs isolés demandeurs d’asile) angekommen, ganz ohne ausgeraubt zu werden natürlich ;) Den Educateure hier haben mich direkt willkommen geheißen und ein paar der Jugendlichen habe ich auch schon wiedererkannt.
Nach einigem Hin und Her kam dann extra der Hausmeister, Maurice, und hat mir die Schlüssel für die Zimmer von Michael und mir vorbeigebracht. Das Aufräumen und Wegräumen in meinem Zimmer hat dann auch erstmal den ganzen rechtlichen Samstag in Anspruch genommen. Am Sonntag ist Michael dann angekommen.

Heute wollten wir eigentlich den ersten richtigen Arbeitstag im CAOMIDA erleben und vor allem auch organisatorische Dinge mit unserem Chef, bzw der Leiterin des CAOMIDA absprechen. Weil die Schule hier in Frankreich morgen wieder beginnt, hatten alle Mitarbeiter heute sehr viel zu erledigen. Deshalb blieb es heute vorerst bei einer kleinen Vorstellungsrunde. Uns wurde dann heute ganz offiziell Zeit gegeben, um uns gut einzurichten, die Zimmer sauber zu machen usw...vor allem haben wir heute den Raum, den wir beide gemeinsam zum Fernsehen oder Kochen nutzen können, entrümpelt. Am Mittwoch haben wir dann einen Termin mit der Chefin. Dann können wir hoffentlich abklären, wie wir unser Bankkonto hier eröffnen, wie wir einen Pass Navigo bekommen, wie das mit unseren Essens-Gutscheinen abläuft etc.

Weil wir im Moment noch das Auto von Michaels Eltern zur Verfügung haben sind wir dann heute Abend zum Baumarkt und zu IKEA gefahren. Und wie das immer ist, wenn man zu IKEA fährt, findet man tausend schöne Dinge....darunter ein Teppich, eine Pflanze und natürlich auch Kerzen für mein Zimmer.

Ich schaue gerade raus aus meinem Fenster über den Bahnhof von Boissy hinweg und sehe den Laser des Eifelturm über Paris kreisen. Einerseits bin ich froh, dass es heute noch nicht losging mit der Arbeit und wir Zeit hatten uns hier noch ein bisschen besser zu organisieren und Sachen zu besorgen. Aber andererseits will ich auch gerne, dass es hier bald richtig beginnt und ich etwas konkretes habe, an dem ich mich orientieren kann.

So, ich versuche jetzt mal mit diesem Text runter zu gehen, um ihn dann ins Internet zu stellen. Wenn es geklappt hat, werdet ihr es ja merken ;)

Hat nicht geklappt! Deshalb jetzt mit verspaetung aus dem Internetcafé......die franzoesische Tastatur hier macht mich noch ganz kirre !!!!

Liebe Gruesse

Samstag, 30. August 2008

Reisezeit ist Arbeitszeit !

Hallo,
man mag es kaum glauben, aber düse gerade mit allem was der Thalys geben kann irgendwo zwischen Brüssel und Paris herum. Es ist doch echt sehr erstaunlich, dass der Thalys seinen Reisenden bei dieser Geschwindigkeit (es fühlt sich an wie mindestens 250km/h) eine Internetverbindung anbieten kann.

So langsam werde ich schon aufgeregt. In weniger als einer Stunde komme ich am Gare du Nord an. Dann brauche ich echt einen Schutzengel, der aufpasst, dass ich nicht beklaut werde, denn mit meinem ganzen Gepäck sehe ich echt aus wie ein Backpacker-Opfer....ich halte einfach alles ganz fest ;-)

Der Nebel ist verschwunden und hier in Frankreich ist weit und breit keine Wolke zu sehen - ein schöner Anfang :-)

Euch allen noch ein schönes Wochenende !
ich lass mal wieder von mir hören

liebe Grüße aus dem Thalys

Basti

es geht los!

So, gerade benutze ich meinen Computer zu Hause ein letztes Mal um diesen Eintrag zu schreiben.

Meine Koffer und der Rucksack sind gepackt, und ich bekomme sie auch endlich zu (Danke@ Vanessa für deine "Bestärkung" ein paar von meinen Klamotten in Bonn zu lassen). Irgendwie nehme ich viel mehr mit als vor 3 Jahren nach Canada. Im Thalys ist es zum Glück auch egal, wie schwer die Koffer sind :-)
Bis eben hatte ich noch Besuch von guten Freunden. Wir haben zusammen auf den "Zauber des Neubeginns" angestoßen, denn schließlich beginnt gerade für alle etwas Neues. Studium, Praktikum, Zivildienst usw...
Morgen früh geht dann mein Zug von Köln nach Paris. Und wenn alles gut läuft, bin ich morgen Mittag schon in Boissy Saint Léger und kann mich auf mein neues Bett fallen lassen.

Ich melde mich wieder, sobald es was zu berichten gibt und ich ins Internet komme.

ohwei, nur noch 4 1/2 Stunden Schlaf, dann muss ich wieder raus :(

Dienstag, 26. August 2008

Bald geht es los !


Liebe Freunde, Bekannte, Verwandte und Förderer,
Bald geht es los ! In 5 Tagen werde ich nach Paris aufbrechen und dort mit meinem einjährigen Friedensdienst beginnen.
Ich will diesen blog dazu nutzen, Euch an meinen Erfahrungen während des Jahres teilhaben zu lassen. Natürlich freue ich mich auch, wenn Ihr auf meine posts reagiert und Euren Senf dazu gebt ;-).

In gewisser Hinsicht hat mein Friedensdienst schon begonnen: in den letzten zwei Wochen habe ich zusammen mit ca. 30 anderen Freiwilligen an einem Ausreiseseminar in Ahrdorf teilgenommen. Zwar waren wir dort wirklich sehr abgelegen untergebracht - ohne Internet, Handynetz oder Möglichkeiten zum Weggehen - aber diese Tatsache hat auch dazu beigetragen, dass sich ein tolles Gemeinschaftsgefühl unter den Freiwilligen entwickelt hat. In den zwei Wochen haben wir insgesamt recht interessante Themen behandelt und diskutiert. Neben dem organisatorischen Belangen gehörten zum Beispiel Themen wie "Interkulturalität", "Meine Wurzeln, Meine Werte", "Meine Ziele" oder ein Sicherheitstraining von zwei Polizeiausbildern zum Programm.

Weil wir in einem Selbstversorgerhaus untergebracht waren, mussten wir natürlich auch selber kochen. Das war besonders cool, weil jeden Tag eine andere Ländergruppe für das Essen zuständig war. So haben wir, selbst im kleinen Ahrdorf, eine kulinarische Reise durch Frankreich, England, Portugal, Rumänien, Russland, Israel und die USA erlebt :-)

Jetzt verbringe ich meine letzte Woche in Bonn. Ich muss noch ein paar Sachen erledigen, mich von Freunden und Familien verabschieden und natürlich auch meine Sachen für Paris packen.

à bientôt !